STC April 2022
Endlich wieder!
Nach zwei langen Jahren war es wieder so weit, endlich wieder ein Frühjahrstraining mit Alteisen.Training e.V. Wir alle konnten uns ohne Hoffen und Bangen auf den Saisonauftakt am STC freuen. Da einige von Euch ausschließlich am STC an den Start gehen, war es schön Euch nach dieser langen Zeit mal wieder zu sehen.
Die Stimmung war, trotz des unbeständigen Wetters, entsprechend euphorisch und dennoch entspannt. Selbst unsere Leisetreter (Lautstärkenmessung) vom Polpetta Racing Team hatten, nach den Erfahrungen im
letzten Herbst, einen relativ entspannten Job. Nachdem sich die Lautstärkenbegrenzung auf 98 dB(A) bei den meisten Teilnehmern herumgesprochen hat, war die Zahl der Ausreißer relativ begrenzt.
Auch die Auswahl des Materials hat sich sehr in unserem Sinn verändert. Besonders gefreut hat uns, dass auch fast alle Frauen auf dem Reglement entsprechendem Material an den Start gegangen sind. Also, mitten im ausgelosten Feld mit allen anderen Teilnehmern in der selben Wertung! Und was soll ich schreiben? Sie haben das Feld gut aufgemischt! Pia fuhr von Startplatz 16 auf 6, konnte aber Jürgen, der von Platz 15 auf Platz 5 fuhr, nicht knacken. Cornelia konnte ihren 9. Startplatz halten und Louise fuhr von Startplatz 18 auf Platz 13. Georg schaffte es vom ausgelosten Platz 19 auf Platz 7 nach vorn zu fahren. Tolle Leistung!
Nicht weniger spannend war die Startaufstellung. Die Auslosung hatte eine glückliche Hand bewiesen. In der ersten Startreihe standen mit Bernd (SZR), Horst (Skorpion) und Alex (XS 400) gleich 3 von unseren schnellen Jungs. So fanden sich sehr schnell Grüppchen, die ihr eigenes Race fahren konnten.
Alex feuerte auf dem über 40 jährigen Japan-Chopper ein wahres Feuerwerk ab! Mit einem deutlichen Vorsprung vor Horst und Mimi (GPZ 500) sowie Bernd und Jürgen (MZ-Skorpion), gewann er den ersten Funlauf 2022. Jürgen war froh, dass er seine Tochter Pia (SR 500) auf den letzten Metern noch auf den Platz 6 verweisen konnte. Aber nicht alles ging glücklich aus.
Der total spannende Battle zwischen Otti und Oliver fand leider nicht sein verdientes Ende. In der letzten Kurve vor der Zielflagge kam es zu einem klassischen Rennunfall! Einer versucht dem Anderen auf den letzten Metern noch einen Meter abzunehmen. Das Vorderrad klappt ein und beide liegen im Dreck. Das will niemand, passiert aber. Soweit wir wissen geht es den Beiden schon wieder ganz gut und wir wünschen auf diesem Wege gute Besserung.
Das Rennen, dass ihr geliefert habt, war super!
Ihr könnt Euch sicher vorstellen wie viele Storys und Geschichten am Abend erzählt wurden. Jede hatte ihren eigenen „Sichtpunkt“. Das traf besonders auf Alex und seinen „Teamchef“ Mücke zu. Mücke schien um 10 cm gewachsen zu sein. Er konnte zu Recht stolz auf das von ihm gebaute Motorrad und seinen Fahrer sein.
Leider war das Wetter am Tag des 2. Funlaufs so mäßig, dass die Anzahl an Meldungen so weit zurückging, dass an eine Durchführung nicht mehr zu denken war. Zum Glück der Regenreifenbesitzer.
Um ihre Regenreifen vor dem Verfallsdatum retten zu können, stürmten einige Fahrer mit einem Grinsen unter dem Helm zum Vorstart. Sie sollten ihren Spaß haben bis es mit dem Regen zu viel wurde und unsere Streckensicherung das Training, zum Wohle unserer Teilnehmer und Streckenposten, unterbrach.
Unsere Streckenposten machen das alles freiwillig und wer will schon stundenlang in strömenden Regen so etwas machen? So bleibt ein Regentraining, bei dieser begrenzten Anzahl von Fahrern und solchen Wetterbedingungen, eine Ausnahme. Daher von dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle unsere Helfer ohne die eine solche Veranstaltung in dieser Art nicht durchzuführen wäre.
Alles in allem war es eine, auch für uns, total entspannte Veranstaltung. So kann es weitergehen im Jahr 2022.
Wir freuen uns schon Euch in Chambley, Most oder zum Jahresabschluss am STC wiederzusehen,
Euer Alteisen.Training e.V. – Team
Andrea, Claudia, Karsten u. Volker
Bericht 2022
Langstreckenrennen der anderen Art
Öfter mal was neues oder alte Probleme im neuen Gewand?
Da denkt man die Seuchenzeit ist endlich vorbei, doch dann trifft einen die Alltagskeule mit voller Wucht. Leider mussten diese Erfahrung auch einige unserer Teilnehmer machen. Ein paar von ihnen mussten sich wegen „positiver“ Tests sehr kurzfristig abmelden. Im Gegensatz zu den Jahren 2020 und 2021 konnten wir 2022 den Betroffenen nicht so kurzfristig entgegenkommen wie es der ein- oder andere erwartet hat. Die Strecken waren gebucht und bezahlt.
In diesem Zusammenhang müssen wir nochmals darauf hinweisen, dass wir ein sehr kleiner Verein ohne Personal und großen Verwaltungsapparat sind. Alle Beteiligten stecken 4 Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung bis über beide Ohren in den Vorbereitungen. Alles, was laufen und tragen kann, wird eingespannt. Und ja, auch wir müssen in der Regel eine Anreise von 6 -7 Stunden hinter uns bringen. Aus diesem Grund ist es 24 Stunden vor und während der Veranstaltung schwer bis gar nicht möglich uns telefonisch zu erreichen. Bei kurzfristigen Absagen ist eine Rückerstattung der Teilnahmegebühren nicht mehr möglich (siehe Geschäftsbedingungen „4 Wochen vor der Veranstaltung“). Dieses Problem könnt ihr mit einer privaten Reiserücktrittsversicherung umgehen. Als Beispiel dafür haben wir im Netz folgendes gefunden:
https://alteisen.training/index.php/reiseruecktrittsversicherung/
Wer an den Abenden unserer Veranstaltungen durch das Fahrerlager schlendert, dem wird auffallen, dass der überwiegende Teil unserer TeilnehmerInnen sich in der Lebensphase befindet, in der nicht mehr jeder Euro 2x gedreht werden muss. Trotzdem finden sich darunter einige junge Leute, die im Schlepptau der „Alten“ den Weg zu uns finden und hoffentlich ihren Platz in unserer Szene bekommen. Geld spielt dabei keine unwesentliche Rolle.
Unser Hobby ist kein billiges Vergnügen, auch wenn wir es auf ziemlich niederschwelligem Niveau betreiben. Anfahrt, Reifen, Sprit oder das ein oder andere Ersatzteil schlagen zu Buche. Wer sich seines Arbeitsplatzes in solchen Zeiten nicht sicher sein kann, überlegt sich den Ausflug auf die Rennstrecke zweimal. Wenn dann auch noch die Gesundheit das eigene Leben oder das eines lieben Menschen auf den Kopf stellt, dann ist unser Hobby nur noch ein „nice to have“. In diesem Zusammenhang wünschen wir unseren betroffenen Teilnehmern alles Gute und hoffen euch bald wieder in unserem Kreis begrüßen zu können.
Wir glaubten ja schon die Seuchenzeit gut überstanden zu haben, aber dann stellte uns alle ein klein gewachsener Größenwahnsinniger vor neuen Herausforderungen. Das wird für den ein oder anderen dann doch zu viel und die Zündschnur wird immer kürzer.
In solchen Zeiten ist eine gewisse Vollkasko-Mentalität einiger Weniger, der Gemeinschaft wenig hilfreich. Wie es funktionieren kann, haben unsere Teilnehmer in den letzten 2 Jahren nachhaltig bewiesen. Für deren Vertrauen in unseren Umgang mit dem Corona-Planungs-Chaos sind wir sehr dankbar.
Aber auch in der Zukunft werden uns zahlreiche Herausforderungen bevorstehen. Die gegenwärtige Kostenentwicklung scheint sich zu einem Ventilator mit reichlich Gegenwind zu entwickeln. Hinzu kommen teils unsachliche Klima- und Lautstärkendiskussionen mit dem Feindbild Motorrad. Dass sich etwas ändern muss, auch für uns, dürfte jedem bewusst sein, aber es wird wieder einmal mehr über- als miteinander gesprochen.
Die gegenwärtige Kostenentwicklung wird auch an uns nicht vorbeigehen. Hinzu kommt, dass die letzten 2 Jahre tiefe Spuren in unser Asphalthobby gefräst haben. So manch ein Anbieter von Dienstleistungen in unserem Bereich ist oder wird im nächsten Jahr nicht mehr dabei sein. Ein Grund dafür ist auch hier nicht selten das Alter. So wird es immer schwerer Nachwuchs für den Service an der Rennstrecke zu finden. Erst wenn der letzte Reifendienst von der Rennstrecke verschwunden ist, wirst Du merken, wie schnell Dein Training beendet sein kann.
So auch unser Kurt. Mit seinem Reifendienst info@road-race-service.de geht er in seine letzte Saison. Wir werden seine kompetente Beratung, Service und Hilfsbereitschaft sehr vermissen. Von nun an ist guter Rat der Vorrat. Wir arbeiten an einer Checkliste bezüglich notwendiger Vorbereitungen für die Teilnahme an unseren Trainings.
Chambley und „Prix de baguette“ 2022
Unser Saisonhöhepunkt war wie üblich unsere Veranstaltung in Chambley, Frankreich. Die Veranstaltung im Jahr 2021 hatte uns die Grenzen unserer Möglichkeiten aufgezeigt. Daraus resultierten tiefgreifende Regeländerungen die das Alter und die Leistung der eingesetzten Maschinen beim „Prix de baguette“ (Pdb) limitiert“. Die genaue Klasseneinteilung findet ihr hier:
Regelwerk: https://alteisen.training/index.php/langstreckenrennen/
Als grober Überblick:
– Klasse 1: max. 55 PS, Erscheinungsjahr vor 1990
– Klasse 2: max. 80 PS, Erscheinungsjahr vor 1990
– Klasse 3: max. 100 PS, Erscheinungsjahr vor 2000
Erst ab Klasse 3 sind Slickreifen, Reifenwärmer und Regenreifen erlaubt. Wer sich für den Pdb 2023 angemeldet hat, sollte sich das Reglement auf unserer Web-Seite genau durchlesen!
Bei Fragen wendet euch bitte an Volker unter Volker@Alteisen.Training
Um langjährige Teilnehmer, mit Kenntnis unserer „Hausordnung“, nicht zu vergraulen, haben wir die „geladenen Klasse“ eingeführt. Diese Klasse ist auf maximal 10 Teams mit einer Maschinenleistung von 100 – 140 PS begrenzt. Die Reifenwahl der „geladenen Klasse“ ist identisch mit der, der Klasse 3.
Das Studium des Regelwerkes ist für die Teilnehmer Pflicht und dessen Kenntnis mit der Unterschrift bei der Fahrerbesprechung zu bestätigen.
Von den 30 für den Pdb gemeldeten Teams gingen 2022 leider nur 25 Teams an den Start. Nicht selten mangelte es, nach 3 Trainingstagen, der ein oder anderen Maschine oder Fahrer an Durchhaltekraft. Älteres Material benötigt im Vorfeld eben ein gewisses Maß an Vorbereitung und Pflege zum Durchhalten. Den Mangel daran bezahlten ein paar Teams mit dem vorzeitigen Ausscheiden beim Pdb. So musste das Team „JapanEintopf“ ihr Material, trotz vollem Tank, mit Spritmangel vorzeitig abstellen. Deren schärfste Verfolger, das „Team Saarland“, beanspruchte kurz vor Ende des Pdb ein Kiesbett für sich. So muss dieser Strauss 2023 erneut ausgefochten werden. Wir freuen uns auf euch!
Gewonnen hat die Klasse 1 das Team „Toy Division“ vor „Guzzi Classico“ und „Die Skorpione“. Tja, um zu gewinnen muss man ankommen!
In der Klasse 3 gewann das Team „Vintage Racing Team 1“ überlegen vor den „Gasjunkies“ und dem Team „Rot-Weiß“. Das „Vintage Racing Team“ legte in der Klasse 3 eine überlegene Leistung hin. In der Gesamtwertung belegten sie einen überzeugenden 2 Platz!
Die Klasse 4 sowie die Gesamtwertung gewann, mit 2 Runden Vorsprung, das „Team Lindenmann“. Auf den Plätzen folgten die Teams „MIMI Racing“ und „Cellemondo“. Alle Teams dieser Klasse, die auf das Treppchen kamen, hatten Bestzeiten von deutlich unter 2:00 Minuten/Runde.
Nicht nur die guten Rundenzeiten, auch das Verhalten der Teams untereinander auf und neben der Strecke halten wir für bemerkenswert. Bis auf eine geprellte Schulter, bei einem Sturz ohne Fremdbeteiligung, gab es nichts zu beklagen. So stellen wir uns Motorsport unter Freunden vor. Dies aufrecht zu erhalten benötigt aber auch viel Arbeit und die regelmäßige Überarbeitung unseres Konzeptes.
Dies trifft auch auf das neuen Regelwerk für unsere Funläufe zu.
Ab der Saison 2023 werden wir keine Unterscheidung der Geschlechter mehr vornehmen. Da sich die fahrerischen Fähigkeiten unserer Teilnehmerinnen nicht mehr von denen der männlichen unterscheiden, sollen sich von nun an alle unter den selben Bedingungen messen. Die Teilnahme an einem der Funläufe ist auch noch kurzfristig vor Ort möglich. Voraussetzung ist jedoch ein, dem Reglement entsprechendes Motorrad sowie die Kenntnis des Regelwerkes für den Funlauf.
Genaue Infos: https://alteisen.training/Dokumente/4TaktFunCup.pdf
Autodrom Most
Wie 2020 sind wir auch 2022 in Most an den Start gegangen. Dieses „Bonbon“ stellt für uns alle 2 Jahre eine besondere Herausforderung dar. Nicht nur die Kosten für die Strecke sind immens. Die Urlaubstage unserer Vereinsmitglieder sind begrenzt und werden in einem Jahr mit 4 Veranstaltungen arg strapaziert. Hinzu kommt, dass die Anzahl von Teilnehmern mit geeignetem Material begrenzt zu sein scheint. Wir kämpfen immer wieder mit einer ausreichenden Anzahl von Anmeldungen zur Deckung der Veranstaltungskosten. Hoffen wir, dass unsere Bemühungen um eine mögliche Alternative erfolgreich sind.
Trotz einiger Unwägbarkeiten war unser Training ein voller Erfolg. Die recht homogene Klasseneinteilung wird von vielen Teilnehmern sehr positiv bewertet. Das Fahren mit gleich gearteten Maschinen auf einem GP-Kurs ist ein Erlebnis der besonderen Art, auch mit weniger als 100 PS. Das Team vor Ort ist extrem erfahren, freundlich und hilfsbereit, die Zusammenarbeit mit den Tschechen ist eine Freude.
Abschluss STC
Auch wenn unsere Abschlussveranstaltung für die Meisten von uns das Ende der Saison bedeutet, hinter vorgehaltener Hand soll es für einige unserer Teilnehmer die angenehmste Veranstaltung sein. Besonders unsere langjährigen Teilnehmer schätzen die Möglichkeit, fast immer wann sie wollen, mit anderen erfahrenen Fahrern eine zügige Linie zu fahren. Für absolute Einsteiger ist diese Veranstaltung also nicht zu empfehlen.
Ein weiteres Plus dieser Veranstaltung ist, dass wir alle in entspannter Atmosphäre auch die Zeit finden miteinander zu quatschen, zu lachen oder uns gegenseitig die Motorräder zu beschrauben.
In der Regel wird, nach dem letzten Turn des Tages, mit der harten „Konkurrenz“ ein Lederbier genommen. Nach dem meist gemeinsamen eingenommenen Abendbrot werden Tische und Bänke zusammengeschoben um dem Tag einen würdigen Abschluss zu geben. An diesen Abenden bekommen wir von euch immer wieder gute Hinweise, Tipps und Rückmeldungen auf unsere vergangenen Veranstaltungen. Nicht selten entsteht daraus „öfter mal was neues oder altes in neuem Gewand“.
In diesem Sinne freuen wir uns auch 2023 auf euch!
Euer Alteisen.Training e.V. – Team